Als unser zweites Kind geboren wurde, hörte Alina völlig auf, sich um sich selbst zu kümmern.
Früher wechselte sie fünfmal am Tag ihre Outfits, suchte nach Perfektion in jedem Detail, aber nachdem sie aus der Entbindungsstation in Timișoara zurückgekehrt war, schien sie alles aus ihrem Gedächtnis gelöscht zu haben – außer einem weiten, abgetragenen T-Shirt und einer Jogginghose mit ausgeleierten Knien, die wie eine Fahne der Niederlage an ihr hing.
In diesem „wunderbaren“ Outfit lief meine Frau nicht nur durchs Haus – sie lebte darin, Tag und Nacht, oft schlief sie sogar so ein, als wäre es ein Teil von ihr geworden. Wenn ich sie fragte, warum, zuckte sie mit den Schultern und murmelte, es sei einfacher, nachts für die Kinder aufzustehen.
Darin lag eine düstere Logik, das gebe ich zu, aber all die großen Prinzipien, die sie einst wie ein Mantra wiederholte – „Eine Frau muss eine Frau bleiben, selbst in der Hölle!“ – waren wie Rauch verweht.
Alina hatte alles vergessen: ihr Lieblingsnagelstudio in Arad, das Fitnessstudio, das sie als essenziell ansah, und – verzeiht mir meine Ehrlichkeit – morgens vergaß sie sogar, sich einen BH anzuziehen, wanderte mit herabhängender Brust durchs Haus, als wäre es nichts Besonderes.
Natürlich verfiel auch ihr Körper. Alles zerfiel – ihre Taille, ihr Bauch, ihre Beine, selbst ihr Hals verlor an Spannung, wurde zu einem Schatten dessen, was er einmal war. Ihr Haar?
Ein lebendiges Desaster: entweder ein wilder Wust, als hätte sie einen Sturm durchlebt, oder ein hastiger Dutt, aus dem Strähnen wie verzweifelte Schreie hervorstachen.
Am schmerzhaftesten war, dass Alina vor der Geburt atemberaubend schön war – eine glatte Zehn! Wenn wir gemeinsam durch die Straßen von Sibiu gingen, drehten sich die Männer nach ihr um, ihre Blicke folgten ihr voller Verlangen.
Mein Brustkorb schwoll vor Stolz – da war sie, meine Göttin, nur meine! Jetzt… von dieser Göttin war nichts mehr übrig, nur ein blasser Schatten ihrer einstigen Pracht.
Unser Zuhause spiegelte ihren Verfall wider – ein trostloses Chaos. Das Einzige, was sie noch gut konnte, war das Kochen. Hand aufs Herz: Alina war eine Hexe in der Küche, sich über ihr Essen zu beschweren, wäre eine Todsünde gewesen. Aber ansonsten? Eine reine Tragödie.
Ich versuchte, sie wachzurütteln, flehte sie an, sich nicht so aufzugeben, doch sie schenkte mir nur ein schuldbewusstes Lächeln und versprach, sich zu ändern.
Die Zeit verging, meine Geduld schwand – Tag für Tag diese Karikatur der Frau zu sehen, die ich einst liebte, wurde unerträglich. In einer stürmischen Nacht ließ ich die Bombe platzen: Scheidung.
Alina versuchte, mich zum Bleiben zu überreden, wiederholte dieselben leeren Versprechen der Veränderung, aber sie schrie nicht, sie kämpfte nicht. Als sie sah, dass meine Entscheidung endgültig war, seufzte sie herzzerreißend:
– „Wie du willst… Ich dachte, du liebst mich…“
Ich ließ mich nicht auf das sinnlose Spiel von „Liebst du mich noch oder nicht?“ ein. Ich reichte die Scheidung ein, und bald erhielt ich die Scheidungspapiere von einem Amt in Cluj-Napoca – das Ende einer Ära.
Wahrscheinlich bin ich kein vorbildlicher Vater – außer dem Unterhalt habe ich meine ehemalige Familie in keiner Weise unterstützt. Der Gedanke, ihr wieder zu begegnen, dieser Frau, die mich einst mit ihrer Schönheit verzaubert hatte, war wie ein Dolch in meinem Herzen, dem ich ausweichen wollte.
Zwei Jahre vergingen. Eines Abends, als ich durch die pulsierenden Straßen von Constanța spazierte, sah ich in der Ferne eine Silhouette – ihr Gang war so vertraut, anmutig, fast wie ein Tanz durch die Menge.
Sie kam auf mich zu. Als sie näher war, blieb mein Herz stehen – es war Alina! Aber was für eine Alina! Wie Phönix aus der Asche wiedergeboren, noch atemberaubender als in unseren leidenschaftlichen Anfangstagen – die pure Verkörperung von Weiblichkeit.
Sie trug elegante High Heels, ihr Haar war makellos gestylt, alles an ihr war eine perfekte Symphonie – das Kleid, das Make-up, die Nägel, der Schmuck… Und dieser Duft, ihr unverkennbares Parfum von damals, traf mich wie eine gewaltige Welle und riss mich in die Vergangenheit zurück.
Mein Gesicht verriet wahrscheinlich alles – Schock, Sehnsucht, Scham – denn sie lachte spöttisch, triumphierend:
– „Was ist los, erkennst du mich nicht mehr? Ich habe dir gesagt, dass ich mich wieder aufrappeln werde – du hast nicht an mich geglaubt!“
Großzügig erlaubte Alina mir, sie bis zum Fitnessstudio zu begleiten, während sie mir kurz von den Kindern erzählte – sie wachsen wunderbar auf, voller Leben, sagte sie.
Über sich selbst sagte sie nicht viel, aber das musste sie auch nicht – ihr Strahlen, ihr unerschütterliches Selbstbewusstsein, dieser neue, überwältigende Charme sprachen für sich.
Meine Gedanken schweiften zurück zu jenen dunklen Tagen: wie sie sich durchs Haus schleppte, gebrochen von schlaflosen Nächten und der erdrückenden Routine, gehüllt in dieses verfluchte T-Shirt und die Jogginghose, mit ihrem erbärmlichen Dutt als Symbol der Kapitulation.
Wie es mich in den Wahnsinn trieb – die verlorene Eleganz, das erloschene Feuer! Sie war dieselbe Frau, die ich verlassen hatte, und mit ihr hatte ich auch meine Kinder verlassen, geblendet von meinem eigenen Egoismus und meiner vorübergehenden Wut.
Beim Abschied stammelte ich, ob ich sie anrufen dürfte, gestand ihr, dass ich alles verstanden hatte, und flehte sie an, noch einmal von vorne zu beginnen. Doch sie warf mir nur ein kühles, siegreiches Lächeln zu, schüttelte entschlossen den Kopf und sagte:
– „Zu spät hast du es begriffen, mein Lieber. Auf Wiedersehen!“