Es begann alles, als ich eine kleine, unscheinbare Schachtel bemerkte.
Sie stand hoch oben auf einem Regal in unserem begehbaren Kleiderschrank.
Versteckt in der hintersten Ecke, fast vergessen zwischen den Weihnachtsdekorationen, die wir gerade weggeräumt hatten.
„Sam?“, rief ich und zeigte darauf.
„Was ist das?“
Sam warf im Stehen kurz einen Blick nach oben.
„Oh, wahrscheinlich nur irgendein alter Kram.
Ich hole es später, Clara“, antwortete er, während ihn ein brummendes Handy ablenkte.
„Später?“, neckte ich, denn bei seiner Körpergröße war es unmöglich, die Schachtel zu übersehen.
Mit einem gleichgültigen Schulterzucken holte er sie herunter und reichte sie mir.
Ohne sich noch einmal umzudrehen, ging er in den nächsten Raum.
Die Neugier war stärker als ich.
Das Geschenkpapier kam mir vage bekannt vor.
Ein einfaches, klassisches Design mit einem goldenen Band – ganz in dem Stil, den wir für unsere Hochzeit gewählt hatten.
Vorsichtig löste ich das Band und öffnete die Schachtel.
Darin lag ein einzelner Brief, versiegelt in einem Umschlag mit der Aufschrift „Für Sam“.
Die Handschrift war ordentlich, doch in ihren festen Linien lag eine gewisse Schwere.
Zögernd brach ich das Siegel und begann zu lesen.
Die erste Zeile ließ mein Herz erstarren: „Es tut mir leid, mein Schatz.“
Mir stockte der Atem, als ich weiterlas und versuchte zu verstehen, was diese Worte bedeuteten.